14. Fachtagung zum Internationalen Tag der Muttersprache
February 23 - February 24
Wir haben den jährlichen Internationalen Tag der Muttersprache erfolgreich mit einem hybriden Fachtagung abgeschlossen, der am 23. und 24. Februar in Bremen stattfand und an dem über 90 Personen teilnahmen. Darunter politische Entscheidungsträger*innen, gesellschaftliche Organisationen, Wissenschaftler*innen, Erzieher*innen, Intellektuelle, Eltern und andere Interessierte. Der Titel der Fachtagung lautete “Herkunftssprachenunterricht in Schulen und Bilingualität in Kitas: Erwartungen, Realitäten und Zukunftsaussichten”
Unter der Moderation von Münevver Azizoğlu-Bazan, der Co-Leiterin von Yekmal Bremen, und Şerif Derince, dem Leiter der Yekmal Akademie, standen zwei Themen im Mittelpunkt des diesjährigen Symposiums: das 30-jährige Jubiläum des kurdischen Sprachunterrichts in Deutschland und das 10-jährige Bestehen der ersten kurdisch-deutschen bilingualen Kita Pîya in Deutschland.
Das Symposium begann am 23. Februar (Freitag) mit einem Workshop zur Verwendung und Vermittlung der kurdischen Sprache in der frühkindlichen Bildung, d.h. im Kindergarten, als erster Schritt zur Einrichtung eines deutsch-kurdischen zweisprachigen Kindergartens in Bremen nach dem Kita Pîya-Konzept von Yekmal in Berlin. Unter der Moderation von Münevver Azizoğlu-Bazan diskutierten Dr. Yaşar Kırgız, Vertreter des Sprachkitas-Programms der Kita Pîya Kreuzberg, Safiye Çavuş und Gülüstan Sönmez, die Leiterinnen der beiden Berliner Kita Pîyas, sowie Anna Lumma und Schirin Senger vom International Rescue Committee.
Am 24. Februar (Samstag) begann das Symposium mit der Eröffnungsrede unserer Geschäftsführerin Frau Günay Darıcı, die die Rolle und die Aktivitäten von Yekmal im Bereich der Mehrsprachigkeit im Allgemeinen und unsere Beiträge zur Förderung der kurdisch-deutschen Bilingualität in der Früherziehung und in den Schulen im Besonderen hervorhob. Sie forderte auch die Integration der kurdischen Sprache in die Oberstufe in Deutschland.
Sascha Karolin Aulepp, Senatorin für Kinder und Bildung Bremen, trug mit einer aufschlussreichen und ermutigenden Eröffnungsrede zum Symposium bei. Sie unterstrich ihr Engagement für die Förderung der Mehrsprachigkeit aller Schülerinnen und Schüler in den Schulen und teilte mit, dass die Idee, den kurdischen Sprachunterricht nach der Primarstufe zu integrieren, möglicherweise in Form eines Fremdsprachenunterrichts für alle Schüler*innen und nicht nur für kurdischsprachige, eine plausible und vielversprechende Option ist.
Herr Semir Kheder Abde, der Vorsitzende des Vereins der KurdischlehrerInnen in Europa e.V. sowie Frau Barbara Schüll, Vertreterin der GEW Bremen, betraten die Bühne und begrüßten das Publikum. Sie wünschten allen Teilnehmer*innen der Fachtagung viel Erfolg.
Der ehemalige Bürgermeister und Bildungssenator Bremens, Dr. Henning Scherf sowie Dr. Zerdeşt Haco, Yayla Bucak-Mönch und Emin Akbaş berichteten über ihre Erfahrungen und Erinnerungen an die Einführung des ersten kurdischen Sprachunterrichts vor 30 Jahren in Bremen. Einer der ersten Schüler, Zaradin Agirman, erzählte ebenfalls von seinen Erinnerungen an diese Zeit und wie der Besuch des Kurdischunterrichts seine Persönlichkeit geformt und sein zukünftiges soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben gefördert hat. Diese besondere Podiumsdiskussion wurde von Hamdiye Ertaş moderiert.